Dienstag, 22. Januar 2008

2. Regentag in Kairo....Frauen

Es ist selten, dass es in Kairo regnet. Ich habe das Vergnuegen dieses Ereigniss an zwei aufeinander folgenden Tagen zu erleben. Seit den fruehen Morgenstunden wechseln sich feiner Spruehregen und Landregen ab. Die Strassen sind mit einer feinen, schmierigen Paste ueberzogen. In den zahlreichen Schlagloechern und Mulden im Strassenbelag und am Strassenrand sammelt sich das Wasser zu manchmal unueberwindbaren Seen. Die Geschaeftsleute bzw. deren Sklaven nuetzen die einmalige Gelegenheit, den Gehsteig und den Platz vor ihren Geschaeften zu reinigen. Eine Oelkloake fliesst durch die Rinnsale. Die Autos haben neue Scheibenwischer und wie in Rom die Strassenverkaeufer mit Regenschirmen, tauchen hier ploetzlich fliegende Haendler mit Scheibenwischer auf. Regenschirm habe ich einen einzigen gesehen, die Frauen tragen ja ihre Kopftuecher, die Maenner halten ein Stueck Karton oder eine Zeitung ueber ihren Kopf. Morgen soll es eine Wetterbesserung geben.
Bei den Frauen habe ich bis jetzt den Eindruck, dass sie bedeutend selbstbewusster und selbstbestimmender sind als bei uns angenommen wird. Sie sind zwar in der Oeffentlichkeit in der Gegenwart ihres Herrn und Gebieters sehr zurueckhaltend, aber allein und in Gruppe ist ihnen scheinbar kein Mann gewachsen. Ich habe oft den Eindruck, dass das Kopftuch ein gewolltes, modisches, kokettes Accessoir ist. Es gibt sie in den verschiedensten Farben und sehr schoenen Mustern. Von Zurueckhaltung und Scheu keine Spur. Vorgestern beobachte ich an einer Kreuzung eine Gruppe juengerer Frauen die ploetzlich auf ein anhaltendes Auto zustuermen, die Autotuer aufreissen und einen jungen Mann zwingen sich mit ihnen photographieren zu lassen. Sie erzaehlen mir dann, dass er ein sehr bekannter Schlagersaenger ist. Sie lassen sich auch von mir bereitwillig photographieren. Kein Unterschied zu den Fans bei uns. Viele suchen bewusst den Blickkontakt mit dem Fremden und laecheln ihn an. Meistens laechle ich zurueck.
Beim Geldwechseln heute in der Aegyptischen Nationalbank war interessanterweise der Bueroleiter in jedem Stockwerk eine Frau. Vielleicht ist das moderne Kopftuch fuer die Frau in Kairo ein Zeichen ihrer Emanzipation, das sie ganz bewusst einsetzt. Gut so ( die Emanzipation) . Ganz selten sieht man Frauen mit Vollverschleierung. Viel oefter sind Maenner im traditionellen Burnus im Strassenbild.
Heute ist Aegyptens erstes Spiel bei der Afrikameisterschaft, gegen Kamerun. Du meine liebe Kalifin kannst Dich sicher an das vorletzte Spiel Oesterreichs gegen Kamerun errinnern, damals waren wir in Grado. Auch hier im Internetpoint wird eifrig ferngesehen. Die Stimmung ist laut und gut.

Massalam Maassalama Auf Wiedersehen Salve

2 Kommentare:

chr hat gesagt…

Probe

chr hat gesagt…

Ja , hurra wir haben es geschafft oh kalif 08!!!!! Deine Schilderungen sind ja so toll, dass ich fast glaube selbst in Kairo zu sein. Aber auch ich habe ein bisserl was traditionelles aus Salzburg zu berichten . Das Abholen der Karten fürs Edelweißkränzchen gehört fast gefilmt! Im Gasthof zur Einkehr im Stölzlpark, wo die Ausgabe der Karten alljährlich stattfindet,kommt man sich vor , wie in einem Wahllokal. Im Gastraum bereits eine Schlange stehend, wird man erst nach Aufforderung in den Nebenraum gebeten, indem an einer langen Tafel c.a. 7 Leute sitzen ! Nummer eins sagt : Ah 4 Karten, Nummer 2 sagt : ja 4 Karten , Nummer 3 sagt: bitte 4 Karten , Nummer4 nimmt 4 Karten Nummer 5 zählt die Karten durch und Nummer 6 händigt sie dann aus und bei Nummer 7 kann ich dann endlich zahlen ! Oh Du Kalif ,da hast Du was versäumt, aber schicke uns dennoch weiterhin so herrliche Geschichten aus dem fernen Kairo!!!! chr