Dienstag, 14. Oktober 2008

Isfahan

Nach einer sehr kurzweiligen und raschen Bahnfahrt komme ich morgens um 7 Uhr in Isfahan an. Zur Fahrt in die Innenstadt werde ich von Mitreisenden eingeladen, sie schaerfen mir ein nichts mehr zu bezahlen, ich bin ihr Gast. Mein Erstaunen ueber diese Stadt ist sehr gross. Kein Fetzen Papier, kein Plastikmuell oder sonstige Verunreinigung ausserhalb der Stadt. Auch im Stadtzentrum alles sauber. Nichteinmal Zigarettenstummel liegen auf der Strasse oder im Rinnsal. Fuer mich bis jetzt die sauberste Stadt im Orient. Das Hotel ist in Ordnung, keine 5 Sterne sondern nur einer, und das nach iranischer Bewertung.
Die Bewohner Isfahans sind sehr stolz auf ihre Stadt. Sie freuen sich ueber meine Komplimente. Mein erster Gang fuehrt mich an die Ufer des Hauptflusses, Namen ? An beiden Seiten grosse begruehnte Parkanlagen. Schon in der Mittagszeit als Picknickplatz genutzt, am Abend beliebter Treffpunkt fuer verliebte Paare. Prachtstrassen die stark an Paris erinnern, ueberall Gruen, Buchsbaumalleen soweit das Auge reicht. Dazwischen wunderschoen angelegte Rosengaerten. Rosen im Aussehen etwas anders, die Oberflaeche der Blaetter gleicht feinem Samt. Anschliessend besuche ich einige Moscheen, nicht in alle wird mir der Zutritt gewaehrt, manche sind nur gegen Gebuehr zu betreten. Die Fuelle orientalischer Pracht ergiesst sich ueber diese Gebaeude, sie sind ueber und ueber mit Mosaiken verziert. Vieles ist fuer mich nicht verstaendlich, vor allem die wunderschoen gestalteten Schriftzeichen. Es sind kaum auslaendische Touristen mit mir, einzig eine Gruppe oesterreichischer. Die Meisten sind von der Anstrengung ihrer Rundreise erschoepft, geniessen nur die Kuehle der Raeume und ruhen sich aus. Fuer die Schoenheiten der Gebaeude haben sie kein Auge mehr. Ich verstehe sie, auch ich bin manchmal schon sehr muede und muss mich zwingen meine Besichtigungen nicht abzubrechen. Noch geht es aber.
Am Abend besuche ich den alten Hauptplatz Isfahans. Auf einer Flaeche 500 x 140 m, umgeben von einer zweistoeckigen Arkadenreihe. In den Seitenmitten Moscheen und Palaeste. Es ist alles ausgeleuchtet. Eine Gruppe iranischer Englischstudenten spricht mich an und bittet mich mit ihnen Englisch zu sprechen. Sie brauchen Uebung und ihr Lehrer hat ihnen empfohlen Touristen anzusprechen. Alle sind junge Frauen. Im ersten Moment bin ich etwas verunsichert, dann macht es Spass. Ich sollte sie die naechsten Tage noch oefters treffen und viel ueber den Iran erfahren und ueber manche Dinge einen neuen Eindruck bekommen. Nicht Alles kann geschrieben werden. Meine mir zugeteilte Studentin heisst Golly = Blume auf Farsi.
Die Tage hier in Isfahan vergehen mit viel gehen und besichtigen der Stadt.
Heute habe ich das Christlich-Armenische Viertel besucht. Hinter einer hohen Mauer steht die Kathedrale, vom Grundriss an eine Moschee angelehnt, im Inneren reich geschmueckt mit Fresken. Im Stil angelehnt an Italien des 15. Jhdts, ausgefuehrt von europaeischen Kuenstlern im 18. Jhdt. Viele Moslems besuchen die Kirche und lassen sich von Fuehrern die Bildgeschichten erklaeren.

Ueber mehr Kommentare wuerde ich mich freuen, seid mir gegruesst im Abendland. Noch immer bin ich auf der Suche nach einem kostbaren Geschmeide fuer die Kalifin. Leider hat die chinesische und philippinische Souvenierindustrie auch hier schon Abnehmer gefunden. Die Stoffe kommen oft aus Indien.

Salam

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Mein Allerliebster!
Chinaware bekommen wir hier günstiger bzw. ist diese nicht erwünscht. Rosendüfte aus dem Iran sind ja berühmt und wahrscheinlich so kostbar wie "Gold"? Ich mache mir schon Sorgen über deinen Grad der "Erschöpfung" und bitte Dich inständigst um Einplanung einiger Ruhetage- Bitte!!!Schöne Grüße an deine Schülerin und viel Spaß bei der Englischkonversation- Bussi in Liebe deine grippige Kalifin

MustafA hat gesagt…

Oh Kalif! nachdem du einige Tage im Zug verbracht hast und wir einige Tage im Wein und Thermenland, lese ich wieder begierig deine Kommentare und freue mich sehr darüber das du gut im Iran angekommen bist.Höre auf deine Kalifin und schone dich damit wir im nebeligen Norden auch noch deinen mündlichen Berichten lauschen können.Nun freue ich mich schon auf deinen Bericht Isfahan 2
auf bald MustafA
Liebe Grüße auch von meiner Kalifin