Montag, 13. Oktober 2008

Haessliches Teheran - Prachtvolle Juwelen.

Teheran kann als eine der haesslichsten Stadt der Welt bezeichnet werden. Dreck, Gestank, Laerm, vergebliche Versuche einer Stadtreinigung. Autos haben die Vorherrschaft vor Motorraedern, Menschen sind ein geduldetes Uebel. Jeder Gang ueber die Strasse kann ein letzter sein. Es wird gegen, mit der Einbahn gefahren, Gehsteige sind beliebte und tollerierte Fahrwege fuer Motorraeder, der Fussgaenger muss selbst dafuer sorgen wie er ueberlebt. Chaos, menschenverachtende Einstellungen und eine machtlose Verkehrspolizei. Es wird Alles geduldet, Ampeln sind nur dafuer da, dem tristen Stadtbild etwas Farbe zu geben. Auch im Bazar, nicht zu vergleichen mit dem in anderen Orientstaedten, fahren im Menschengewuehl stinkende Zweiraeder, immer wieder im Konflikt mit hochbeladenen Kleinlastwagen. Das Angebot ist enttaeuschend und nicht so vielfaeltig und schmackhaft praesentiert wie anderswo. Grosse Einkaufszentren sind eine uebermaechtige Konkurenz geworden, die Gebaeude vergammeln, sind zum Teil schon eingestuerzt und geschlossen. Anscheinend fuehlt sich fuer ihre Erhaltung niemand zustaendig.
Nur wegen einiger Museen ist ein Aufenthalt in Teheran erwaegenswert. Das Nationalmuseum, eigentlich das Archaeologische, bietet einen wunderbaren Ueberblick dieses Landes. Das Museum der islamischen Zeitspanne ist leider , wie koennte es anders sein, in restauro und komplett geschlossen.
Ueberwaeltigend und mit Nichts von mir bis jetzt Gesehenen ist die Sammlung Persischer Kronjuwelen verschiedenster Herrscherhaeuser der letzten 1700 Jahre. Ein Funkeln und Glitzern wie in den Kristallwelten mit dem einzigen Unterschied, dies sind echte Brillanten, Diamanten, Rubine, Saphire, goldene Gefaesse, kiloschwer. Es ist ein grosses Gedraenge im Keller der Nationalbank. Einige Jahre vor der letzten Revolution wurde beschlossen, aus Sicherheitsgruenden die Schmuckstuecke hier zu verwahren. Aus diesem Grund konnte der letzte Schah nichts mitnehmen, die Tresore waren versperrt und es blieb dem iranischen Volk erhalten. Es ist verstaendlich, dass der Iran auf diese Schmuckstuecke sehr stolz ist. Auch der beruehmte Pfauentrohn ist zu sehen, ebenso wie die Kronen des letzten Schah und seiner Frau.

Salam

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Mein allerliebster Kalif!
Die zurückgelassene Kalfin würde sich über ein paar funkelnde Steinchen aus dem fernen Orient sehr erfreut zeigen und damit könnte Sie die große Trauer über dein langes Fernbleiben ein wenig leichter ertragen! Lass deine vielfältigen und zahlreichen Kontakte in fernen Landen spielen und verstaue doch glitzernde Edelsteine für feines Geschmeide in deinem Reisegepäck? In großer Liebe und Erwartung
Deine Kalifin

Anonym hat gesagt…

Wow! Geniales Posting, werter Kalif, wirklich wahr!
Muss mich allerdings zunächst von dem krampfhaften minutenlangen Lachanfall beruhigen. Ha-he-hi-ho :D
Dein Text ist wirklich für Blogger Pulitzer Preis würdig. Bin selber in einer Stadt aufgewachsen, die mit der so beschriebenen Teheran z.T. (bis auf die kiloschweren Klunker) vergleichbar ist v. a. im Punkto Um-das-eigene-Leben-bei-Straßenüberquerung-rennen… Und deine Schilderung finde ich wirklich grenzgenial - treffend und höchst amüsant. Danke!
Viel Spaß und weiterhin gute und schöne Erlebnisse und Begegnungen! Möge Allah mit Dir sein!

Anonym hat gesagt…

michael,
deine einleitung erinnert mich an kairo. ich hoffe dir geht es gut und die kalifin ist dir weiter gnädig gestimmt. viele grüße aus dresden, sendet rico