Donnerstag, 25. November 2010

Badetag in Al Hocha - Übernachtung in Al Hodeida

Die Entscheidung in der Strohhütte zu übernachten war richtig. 10 Meter von den Wellen des Roten Meeres entfernt zu schlafen, wird ein unvergessliches Erlebnis bleiben. Ich bin der Einzige, die Strohhütten sind als Sonnenschutz für tagsüber gedacht. Zahlreiche Badegäste kommen und in meiner Nähe ist eine jemenitische Familie, vorwiegend mit weiblichen Mitgliedern. Nach kurzem Zögern gehen sie mit ihren schwarzen Gewändern ins Wasser und haben das grösste Vergnügen. Wie ich höre, lassen sie sich gerne von einem männlichen Familienmitglied auf eine einsame kleine Insel bringen und tragen dort Badeanzüge. Nach einigen Stunden werden sie, sittsam verhüllt, wieder abgeholt


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Eine andere Familie ist schwer bewaffnet, neben den Gewehren für die jüngeren, männlichen Familienmitglieder trägt der Alteste einen Patronengürtel mit Pistole. Es müssen sehr wichtige Personen sein. Ich komme mir unbewaffnet fast " entmannt " vor.
Am späten Nachmittag fahren wir nach Al Hodeida zurück. Der Hotelmanager wollte mir ein Abstellkammerl um 60 US Dollar andrehen. Hier ist der einzige Ort im Jemen, in dem man als Tourist den Eindruck bekommt ausgenommen zu werden. Auch jemenitische Touristen sind sehr verärgert. In der Nähe wird eine neue Anlage gebaut und die Jemeniten hoffen, auch für sich, dass sich dann Manches zum Besseren ändert.
So hässlich Al Hodeoda am Tag ist, so schön in der Nacht. Die hässlichen Neubauten sind nicht zu sehen. Die "Corniche" genannte Küstenstrasse ist ein richtiger Korso italienischen Ausmasses. Tausende Familien bevölkern jetzt in den Abendstunden, grosse Männer und Frauenrunden rauchen Wasserpfeife, das Meer brandet an der Uferbefestigung hoch auf. Auch wir geniessen den Abend. Abdul und sein Bruder treffen einige Dorffreunde und gehen mit diesen feiern. Ich besuche den nächtlichen Fischmarkt, geniesse nahe des Fischmarkts mein spätes Abendessen in einem Fischrestaurant und gehe in mein " Luxushotel" für einige Stunden.








Ein einziges Haus der Altstadt lies man stehen. Es war berühmt wegen seiner sehr gut erhaltenen Holzfenster. Jetzt steht es hilflos, unter Denkmalschutz an der Uferstrasse.
Morgen wollen wir zeitig zu einem der grössten Wochenmärkte des Jemen aufbrechen.

Meine Kalifin wird bedauern, beim frischen Fisch aus dem Roten Meer nicht bei mir zu sein. Ich kann sie beruhigen, ich habe auch ihren Fisch gegessen. Er war sehr gut.

Alles Liebe

Marsalam  

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