Kultur ist angesagt und um 8 Uhr verlasse ich in einem Minibus mit zwei anderen Mitreisenden Aleppo. 20 km noerdlich besuchen wir als Erstes die Kirche von Mskabbat, eine voellig isoliert in der Gegend stehende Basilika aus der 2.H. des 5. Jhdts. Sie hat alle Erdbeben und Anfeindungen ueberstanden , ist bestens erhalten und wird noerdlich und suedlich vom syrischen Militaer bewacht, mit gegen den Himmel gerichteten Geschuetzen. Vielleicht sind die aber auch aus einem anderen Grund da. Es regnet unaufhoerlich, im Laufe des Tages soll ich noch oefters bis auf die Haut nass werden. Die rote Erde ist ein gutes Faerbemittel fuer meine helle Hose. Wir fahren durch eine sehr fruchtbare Kulturlandschaft, kilometerweite Granataepfel- und Pfirsichplantagen. Unser Fahrer freut sich, seit Monaten der erste Regen, ich bin froh, dass es nicht kalt ist.
Wir fahren weiter zum Simeonskloster, 30km im Norden Aleppos. Doch kein Kloster in Sicht. Nur das verfallene Pilgerdorf mit zwei wunderschoenen Klosterkirchen und einigen Rsten der Pilgerherberge. Wo ist das Kloster? Hinter einer tief haengenden Wolken und Nebelschicht versteckt, der Regen wird immer staerker, klatschnass fluechte ich in den Minibus und der Fahrer schlaegt vor, nach roemischen Grabstaetten den Tempel von Al Daira zu besuchen. Die Nebelschwaden haengen manchmal bis zur Fahrbahn.
Um 1950 fand ein Bauer auf einem Huegel einen Loewenkopf aus schwarzem Basalt. Die anschliessenden Ausgrabungen bringen eine Tempelanlage aus der Eisenzeit I ( 1200-700 v.Chr.) ans Tageslicht. Erhalten sind gewaltige Figuren und Ornamente aus schwarzem Basalt. Die schoensten Stuecke sah ich schon in Aleppo im Nationalmuseum. Es regnet noch immer. Wir fahren zum
Masalam