Donnerstag, 7. Februar 2008

Wueste und Hitze

Mittwoch ueberquere ich mit der Nilfaehre diesen gewaltigen Fluss. Der Nil ist hier in Luxor etwas breiter als die Donau in Wien. Pausenlos pendeln kleine und grosse Motorboote von einem Ufer zum andern. Auch zwei Fischerboote mit ihren Netzen sind zu sehen. Wir wuerden diesen hier gefangenen Fisch sicher nicht essen. Auf der Wasseroberflaeche ist ein duenner Oelfilm. Am Westufer nehme ich ein Sammeltaxi. Einen Pickup, bei dem auf der Ladeflaeche zwei Laengsbaenke montiert sind. Immer wieder steigen schwarz verschleierte Frauen ein. Unter grossem Gelaechter lassen sie sich von mir, dem Fremden aus dem Abendland, beim Einsteigen helfen. Ich steige beim Ticketoffice aus, ueberlege gerade welches Grab oder welchen Tempel ich besuchen soll, da hoere ich zwei oesterreichische Damen sprechen. Ich loese ein Ticket fuer ihren ersten Tempel und sie nehmen mich in ihrem Taxi zum Rameseum mit. Beteiligung am Fahrpreis lehnen sie ab. Auch sonstiges fordern sie nicht. Siehe gestern. Kein Mensch weit und breit, herrliche Ruhe und bald habe ich diese riesige Ausgrabungsstaette fuer mich allein. Waerter zeigen mir noch einen versteckten Gang auf einen Tempel, gegen Bakschisch natuerlich. Der Blick von oben auf die fruchtbare Ebene ist wunderschoen. Wiesen und Zuckerrohrfelder im dunklen, saftigen Gruen. Ein starker Kontrast zur beginnenden Wueste. Ich uebersteige einige Absperrungen und bin bei den neuesten Ausgrabungen. Zu Haufen aufgetuermt sind zerbrochene Schalen, Vasen und sonstige Behaeltnisse. Mauerreste und mit Hieroglyphen beschriftete Saeulenstumpen fuehren mich zurueck. Die Tempelanlage selbst ist ein gigantisches Werk im Auftrag Ramses II. Die Mauern beschrieben mit Hieroglyphen und verziert mit Bildgeschichten seiner Heldentaten und Goetter. Bei einigen der ueberlebensgrossen Figuren fehlen die Koepfe, zu besichtigen sind sie im Brit. Museum in London. Ich bleibe dort den ganzen Nachmittag, kaum gestoert, die Hitze wird immer groesser.
Wieder mit einem Pickup fahre ich am spaeten Nachmittag zur Faehre zurueck und ueberquere den Nil.

Massalam

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