Dienstag, 12. Februar 2008

Die fast versaeumte Reise in den Sudan



Nein, O Kalifin, nicht ich wollte in den Sudan sondern der andere Herr am Tisch. Ich beschliesse ihn zum Faehrschiff zu begleiten. Einmal woechentlich gibt es eine Schiffsverbindung. Nach kurzem Verhandeln mit dem Taxifahrer sind wir ueber den Fahrpreis einig. Nach der Fahrt zum Hafen soll er mich noch ueber den Damm sowie zur Insel Philae bringen. Ich sehe wie gross Assuan ist. Nach der Altstadt eine riesige Plattenbausiedlung, nach dem Bau des Assuandamms fuer abgesiedelte Nubier gebaut. Viele sollen die Absiedelung noch immer nicht verkraftet haben. Die Gegend wird immer unwirtlicher, die kleinen Weiler heruntergekommen. Manchmal komme ich mir vor wie in einem Film ueber Gestrandete der franzoesischen Fremdenlegion. Das Ende der Welt. Trostlos. Das soll die Strasse zu einer von zwei Verbindungen zum Sudan sein? Piste wechselt sich mit Asphaltresten ab. Ploetzlich haelt der Fahrer und sagt, dass er fuer den vereinbarten Preis nicht weiterfaehrt und ausserdem ist ihm der Weg zum Hafen unbekannt. Wir sind in der Zwischenzeit ca. 20km von Assuan entfernt. Ein endloses Verhandeln beginnt. Gluecklicherweise haelt nach einigen Minuten eine Militaerstreife. Sie tun sich schwer einem von uns Recht zu geben. Wir einigen uns auf eine kleine Aufbesserung des Fahrpreises und der Fahrer kennt auf einmal doch den Weg. Unvorstellbares Chaos am Faehrhafen. Hunderte Sudanesen, keine Auslaender, schwer bewacht von Militaers, wollen auf die Faehre. Grosse Haufen Gepaeck wartet mit Kuehlschraenken und Waschmaschinen auf die Einschiffung. Ziegen und Huehner sehe ich keine. Ruediger, so heisst der Reisegefaehrte, ist froh hier zu sein und es folgt ein herzergreifender Abschied. Er ist doch noch rechtzeitig hierher gekommen. Seine Reise fuehrt ihn durch den Sudan und in verschiedene afrikanische Laender. Seit zwei Tagen hat er nichts gegessen, um nicht auf sanitaere Einrichtungen angewiesen zu sein. Ob das richtig war?
Vor der Auffahrt zum Damm verlangt der Fahrer ploetzlich wieder einen Zuschlag. Die Zeit draengt und so muss ich schweren Herzens auf den Staudamm und die Insel Philae verzichten. Durch diese unverschaemten Nachforderungen und Diskussionen geht leider viel Zeit verloren. Ich sehe noch den alten Damm und bin froh, 40 Minuten vor der Abfahrt an Bord zu sein.
Wir fahren nach Luxor zurueck. Es ist eine beschauliche Reise. Die Durchschleusung bei Esna verschlafe ich und am naechsten Morgen wache ich in Luxor auf. Der Tempel in Esna wurde leider nicht besucht sondern weitergefahren. Wahrscheinlich haben sich zu wenig angemeldet und eine Kutschfahrt und der Besuch des Bazar in Luxor sind gewinnbringender.
Morgen werde ich noch das Luxormuseum besuchen.


Massalam

1 Kommentar:

chr hat gesagt…

Oh Kalif, es wird Zeit , dass Du zurückkehrst in heimatliche Gefielde, wenn Du nun schon um ein Haar im Sudan gelandet wärst. Dein Leichtsinn scheint irgendwie noch leichter geworden zu sein, das wachsame Auge Deiner Kalifin fehlt bereits ganz offensichtlich, selbst bei einer Einladung auf eine Tasse Tee, hegst Du keine üblen Gedanken ! Aber wie es Deine Kalifin schon angekündigt hat, erhole dich in den Dir noch verbleibenden Tagen auch noch ein wenig, damit Du nicht ganz geschlaucht aus dem Urlaub heimkommst! Also sei auf der Hut und erhole Dich gut ! lg chr