Sonntag, 21. September 2008

Einreise nach SYRIEN

Die Abfahrt des Busses erfolgt mit morgenlaendischer Verspaetung. Statt wie angekuendigt um 7.30 erfolgt sie um 8.15. Wir sind in der Zwischenzeit 7 Fahrgaeste. Bis zur Grenze sind es 40 Minuten. Dann das Unfassbare, innerhalb von 20 Minuten ist die Einreise erfolgt. Der laengste Teil war die Ausreise aus der Tuerkei. Ach, wenn es in die USA auch so einfach waere. Jeder der 2 (!) Zoellner wuenscht einen schoenen Aufenthalt, gibt seinen Stempel auf das Visum und die Fahrt geht weiter. Zu meiner grossen Ueberraschung nirgends Bilder des angeblich ueberall anwesenden Praesidenten. Nach 2 Stunden, auf einer manchmal sehr engen, dann wieder breit ausgebauten autobahnaehnlichen Strasse, bin ich irgendwo in Aleppo. Der Verkehr ist abenteuerlich, wichtigstes Autozubehoer ist eine laute Hupe. Dann, wie durch Zufall, stehe ich ploetzlich vor einem kleinem Hauseingang mit dem Schild: Spring Flower Hostel. ( Ich habe mich schon erkundigt wo ungefaehr das Hotel ist) .Angekommen. Von Kairo doch einiges gewoehnt, kann mich nichts erschuettern. Das Zimmer ist sauber, das Bad etwas kleiner, Fenster gibt es nur in einen Lichtschacht ohne Licht, dafuer mit einer Lampe, es ist ein Gang. Inzwischen ist es Mittag. Die Dachterrassse ist angenehm luftig. An der Reception oder wie man so etwas bezeichnen kann wechsle ich mein erstes Syrisches Geld ein. Der Kurs ist besser als bei den fliegenden Wechslern am Autobusbahnhof in Hatay, die ihrem " best friend" einen Sonderkurs angeboten haben. Ich wusste bis dahin nicht, wieviele " best friends" ich in der Tuerkei habe.
Nach einem Nickerchen mache ich mich zu einem ersten Gang in die Tiefen des Souks auf. Es ist ueberwaeltigend. Aegypten nur eine Vorstufe zum Orient. So ist der Orient. Weit weg von europaeischen Vorstellungen der Warenpraesentation, der Hygiene, Dinge die ich noch nie gesehen habe oder nur aus Erzaehlungen kenne. Fruechte und Gewuerze die mir unbekannt sind. Dazwischen immer wieder wunderschoene alte Moscheen, Stadthaeuser mit gewaltigen Mauern, alte Handelskontore mit grossen Innenhoefen, in denen Karawanen, nach beschwerlichen weit herfuehrenden Reisen, ihre Schaetze abluden und lagerten. Immer wieder Rufe des Muezzin, Glaeubige eilen in die Gebetshaeuser, Strassenkuechen bereiten das abendliche Fastenbrechen vor. Dann stehe ich vor der gewaltigen Zitadelle. Getrennt durch einen tiefen Graben, hoch die Stadt ueberragend, eine gewaltige mauerbewehrte Burganlage. Ich bin zu muede um heute noch den Burghuegel zu besteigen. Ich gehe weiter, verirre mich, bin muede und finde einen Friseur der mir einen orientalischen Haarschnitt verpasst. Ich ruhe mich dabei aus, gehe weiter, zum Unverständnis der Einheimischen nehme ich kein Taxi, umrunde die ganze Altstadt, betrete Viertel die noch orientalischer sind als das des Hotels und komme wieder in den Bazar. Zwei Kanonenschuesse, es ist nach Sonnenuntergang, das Fastenbrechen beginnt. Auch ich beginne einige frisch herausgebackene Sesamkringel mit ?????? zu essen. Der Bazar ist ploetzlich menschenleer, einige Geschaeftsleute essen in ihren Raeumen, es gibt kaum noch Passanten umd ich gehe Richtung Hotel, trinke ein Cola light ( Anmerk. fuer Stefan) und setze mich zu einem Glas Tee auf die Dachterrasse. Hier gibt es einen Internetpoint.
Seid mir gegruesst O Kalifin und alle im Okzident Verbliebene.

Salam

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Kalif, Amore, deine Schilderungen der vielfältigsten Facetten des Orients machen neugierig- auf mehr und auf Details!! Was gibts im Bazar, was du nicht kennst??Blinkende Wäsche?? Schon Geschenke gekauft?? Wie ist das Wetter? Essen ok,hast du schon abgenommen, bei soviel Bewegung? Hast du eine syrische Nummer? Freu mich schon sehr auf Fotos!!!
Vermisse dich und freu mich auf mehr:-))))Kalifin, allein zuhaus